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18. Dezember: Weißt du wieviel Sternlein stehen?

Hallo und ein wunderschönes Wochenende! Ich bin ja eigentlich die dunklen Wälder des Nordens gewöhnt, und dennoch fällt es mir immer wieder schwer mit der Dunkelheit der Wintermonate umzugehen. Immer ist es schon soooo früh dunkel. Da will ich mich doch am liebsten schon um 4 Uhr nachmittags im Bett verkriechen und nicht mehr raus gehen. Raus gehen tue ich natürlich trotzdem. Meine abendlichen Weihnachtsspaziergänge sind wunderschön. Vor allem wenn es ein Abend mit klarem Sternenhimmel ist!

Meine Oma hat mir immer eine Geschichte von einem kleinen unbedeutenden Stern erzählt. Möchtest du Sie auch hören?

Es war einmal ein klitzekleiner Stern. Der stand hoch am Himmelszelt und strengte sich an, so hell zu leuchten wie nur möglich mit all seiner Kraft. Doch die meisten größeren Sterne um ihn herum hatten mehr Kraft und strahlten heller als er. Da machte sich der kleine Stern fürchterliche Gedanken: „Wäre ich doch einfach größer und stärker und schöner! Ich bin ganz krumm und klein, und ich glänze nicht, sondern bin ganz matt. Und eine meiner Zacken sieht aus, als sei sie abgebrochen“. So war der kleine Stern Tag für Tag ganz unglücklich und schaute unten auf der Erde den Menschen zu. Doch eines Tages sah er etwas Merkwürdiges. Ein Paar auf einem Esel, das direkt unter ihm eine Herberge suchte. Der kleine Stern schien direkt über dem kleinen Dorf Betlehem. Die Frau war schwanger und ritt auf einem kleinen Esel. Und sie fragten überall, wo sie übernachten könnten. Doch was war das? Niemand wollte sie reinlassen! Und das, obwohl es draußen kalt war. Das machte den kleinen Stern furchtbar traurig. Doch bei der letzten Herberge hatte das Paar Glück. Oder zumindest so etwas Ähnliches wie Glück. Sie durften im Stall neben der Herberge übernachten. „Puhhh, immerhin!“, dachte sich der kleine Stern. Um besser sehen zu können, nahm er all seine Kraft zusammen und strahlte ganz hell über dem kleinen Stall neben der Herberge in Betlehem. Und dann geschah etwas Erstaunliches: Als das Kind zur Welt gekommen war, spürte der kleine Stern, dass es ein besonderes Kind war. Es gab ihm Kraft, und er strahlte immer heller. Plötzlich kamen Kinder, Hirten und Tiere, um das Kind zu sehen. Alle waren voller Freude und spürten genau wie der kleine Stern, dass das eine besondere Nacht war. Und der kleine Stern fühlte sich nicht mehr klein und unbedeutend, denn er brachte Licht ins Dunkel und hatte Mensch und Tier zum kleinen Stall geführt.

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