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11. Dezember: Der kleine Bär am Rand der Schneeburg

Huhu! Ich hatte vor kurzem schon wieder so eine spannende Begegnung. Diesmal bin ich auf die Schneeburg bei Freiburg gewandert um den Sonnenuntergang am Nachmittag zu betrachten. Am Fuß der Burgruine saß ein kleiner Bär und freute sich, als er mich so daherstapfen sah. Tiere können mich nämlich im Gegensatz zu Menschen sehen. Der kleine Bär rief mir schon von weitem zu: „Hey, Weihnachtswichtel, hast du einen Moment Zeit für mich?“ Also kletterte ich zu ihm hoch und setzte mich neben ihn auf seine Picknickdecke. Er hatte sogar Lebkuchen und Honigtee dabei und bot mir beides an. So ein tolles Kaffeetrinken hatte ich auf meiner Wanderung gar nicht erwartet. Nach einer Weile fragte ich den kleinen Bären: „Was hast du auf dem Herzen, kleiner Bär?“. Da antwortete er: „Ich verstehe nicht, was die Menschen da unten tun. Jedes Jahr im Dezember kommen immer mehr Lichter zu der doch schon sowieso sehr hellen Stadt hinzu. Ich sehe Menschen durch die Straßen hetzen, Kinder spielen und sich freuen, und ich spüre da so eine merkwürdige Stimmung in der Luft, so eine Anspannung und hm – wie sagt man? – Vorfreude.“ „Dein Bärengefühl lässt sich wirklich nicht täuschen, kleiner Bär“, antwortete ich ihm da. „Denk doch mal nach. Du weißt, dass ich ein Weihnachtswichtel bin, und gerade lebe ich bei den Menschen. Kannst du erraten was das heißt?“ „Ist es … ist es – Weihnachten?“, fragte da der kleine Bär mit großen Augen. „Genau, kleiner Bär, bald ist Weihnachten!“. Da sprang der kleine Bär auf und macht einen Freudensprung. „Dann muss ich jetzt aber schnell nach Hause, damit wir auch ein schönes Fest in unserer Bärenhöhle haben, bevor wir mit dem Winterschlaf beginnen. Gut, dass es in Freiburg so warm ist. Die letzten Weihnachtsfeste haben ich und meine Familie im hohen Norden immer verschlafen.“ Da rannte er los und hatte es plötzlich genauso eilig und war genauso aufgeregt wie die Menschen, über die er wenig vorher noch so gestaunt hatte.

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